Stadt Lüttich (Belgien), 20. Januar 1793 : Anschluss an Frankreich
Gebiet | Stadt Lüttich (Belgien) | |
┗━ Stellung | Staatsteil (Österreichische Niederlande) wird Staatsteil (Frankreich) | |
Datum | ||
Vorlage | Anschluss an Frankreich | |
┗━ Fragemuster | Entscheidungsfrage | |
┗━ Gesetzliche Grundlage | Plebiszit → durch Parlament → ad hoc → Stufe: Selbstbestimmung | |
Ergebnis | angenommen | |
┗━ Mehrheiten | gültige Stimmen | |
Stimmberechtigte | --- | |
Stimmbeteiligung | --- | 50,00% |
Stimmen ausser Betracht | --- | |
Gültige (= massgebende) Stimmen | 9'700 | auf die gültigen Stimmen bezogen |
┗━ Ja-Stimmen | 9'660 | 99,59% |
┗━━━ Ja-Stimmen ohne Vorbehalt | 1'548 | |
┗━━━ Ja-Stimmen mit 5 Vorbehalten | 7'548 | |
┗━━━ Ja-Stimmen mit 3 Vorbehalten | 1'564 | |
┗━ Nein-Stimmen | 40 | 0,41% |
Bemerkungen |
Nach dem Sturm auf die Bastille in Paris erhebt sich die Bevölkerung in den
Österreichischen Niederlanden und im Fürstbistum Lüttich gegen die Obrigkeit
und setzt neue Behörden ein. Die Gebiete erklären sich als Republik Lüttich bzw.
als Vereinigte Belgische Staaten für unabhängig. Anfangs 1791 marschieren
kaiserliche Truppen ein, um die alte Ordnung wiederherzustellen.
Im November und vertreiben französische Truppen die kaiserliche Armee. Unter ihrer Aufsicht werden überall eilig neue Behörden gewählt. Die französische Nationalversammlung nimmt am die Doktrin der "natürlichen Grenzen" Frankreichs an, nach der z. B. im Norden alle linksrheinischen Gebiete französisch sein sollen. Die neuen Behörden setzen umgehend Plebiszite über den Anschluss an Frankreich an. Nach der Niederlage der französischen Armee bei Neerwinden am halten österreichische Truppen die Gebiete bis Ende , danach gehören sie wieder bis zum Wiener Kongress von 1815 zu Frankreich. Sie bilden ab dann einen Teil der Vereinigten Niederlande, ab 1830 Belgiens. Die Abstimmungen finden offen in Urversammlungen statt. Stimmberechtigt sind Männer ab 21 Jahren. Die fanzösische Nationalversammlung hat alle Ja-Stimmen zusammengezählt. Ähnliche Abstimmungen finden bis Ende unter ähnlichen Umständen im Pays de Liège, Mons (Bergen), Gent und Brüssel statt. Die neuen Behörden setzen die Abstimmung am an. Bei einer Stimmbeteiligung von ca. 50% ergibt sich in 49 von 61 Urversammlungen ein einstimmiges Ja. Die Stimmabgabe ist teils offen, teils geheim. Die Vorbehalte beziehen sich u. a. auf die Staatsschulden und die Einlösung der Assignaten. Endergebnis vom . Die französische Nationalversammlung ist mit den Vorbehalten nicht zufrieden und wartet auf eine neue Abstimmung. Da keine stattfindet, nimmt sie das Gebiet am auf, ohne auf die Vorbehalte einzugehen. | |
Gleichzeitig mit | ||
Quellen |
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Vollständigkeit | Endergebnis | |
Letzte Änderung |