Ecuador, 15. Januar 1978 : Neue / revidierte Verfassung
Gebiet
Ecuador
┗━ Stellung
unabhängiger Staat
Datum
Vorlage
Neue / revidierte Verfassung
┗━ Fragemuster
2 Optionen als Alternativfrage
┗━ Gesetzliche Grundlage
Plebiszit → durch Regierung → ad hoc → Stufe: Verfassung → Totalrevison
Ergebnis
"Neue Verfassung" angenommen
┗━ Mehrheiten
gültige Stimmen
Stimmberechtigte
2'088'874
Stimmbeteiligung
1'811'640
86,73%
Stimmen ausser Betracht
421'510
Gültige (= massgebende) Stimmen
1'390'130
auf die gültigen Stimmen bezogen
┗━ Neue Verfassung
807'574
58,09%
┗━ Revidierte Verfassung
582'556
41,91%
Bemerkungen
In der Militärregierung, die seit an der Macht ist, findet am
ein interner Staatstreich statt, in dem sich ein neues Triumvirat an die
Spitze setzt. Es richtet am mit Dekret Nr. 996 drei Kommissionen ein,
die den Übergang zu einer Zivilregierung einleiten sollen:
Ausarbeitung einer neuen Verfassung
Revision der Verfassung von 1945
Gesetze zu Parteien, Lokalwahlen und der Volksabstimmung
Die Militärregierung verpflichtet sich, die Gesetze der Kommission 3 in Kraft zu
setzen und eine Volksabstimmung über die beiden Entwürfe abzuhalten. Eine
Rückkehr zur alten Verfassung von 1945 ist nicht möglich. Sie setzt die
Abstimmung am mit Dekret Nr. 1180 an. Die Urnen sind von bis geöffnet.
Das Endergebnis vom der Wahlbehörde (Tribunal Supremo
Electoral) weist 23,3% der abgegebenen Stimmen als leer oder ungültig aus,
die sich wahrscheinlich eine Rückkehr zur Verfassung von 1945 wünschen.
Die Militärregierung erklärt die neue
Verfassung am mit Dekret Nr. 2400 für angenommen, sie tritt aber erst
mit der Amtseinführung des neugewählten Präsidenten am in Kraft.
Hauptpunkte der neuen Verfassung
Präsident mit einer Amtszeit zu fünf Jahren
Vizepräsident unter denselben Bedingungen
Präsident mit absoluter Mehrheit gewählt, d. h., zweiter Wahlgang
Einkammerparlament, einmalige Wiederwahl der Abgeordneten
nur Parteimitglieder als Kandidaten
Auflösung der Parteien, die zweimal weniger als 5% der Stimmen erreichen
Analphabeten mit Stimmrecht, aber ohne Stimmpflicht
Wirtschaftsplanung durch den "Consejo Nacional de
Desarrollo"