Vorarlberg (Österreich), 11. Mai 1919 : Anschluss an die Schweiz
Gebiet | Vorarlberg (Österreich) | |
┗━ Stellung | Gliedstaat (Österreich) wird Gliedstaat (Schweiz) | |
Datum | ||
Vorlage | Anschluss an die Schweiz | |
┗━ Fragemuster | Entscheidungsfrage | |
┗━ Gesetzliche Grundlage | Plebiszit → durch Parlament → ad hoc → Stufe: Selbstbestimmung | |
Ergebnis | angenommen | |
┗━ Mehrheiten | gültige Stimmen | |
Stimmberechtigte | --- | |
Stimmbeteiligung | --- | --- % |
Stimmen ausser Betracht | --- | |
Gültige (= massgebende) Stimmen | 59'105 | auf die gültigen Stimmen bezogen |
┗━ Ja-Stimmen | 47'727 | 80,74% |
┗━ Nein-Stimmen | 11'378 | 19,26% |
Bemerkungen |
Im verhandeln die Kriegsparteien über einen Waffenstillstand. Als
sich die Niederlage Österreich-Ungarns abzeichnet, bildet sich eine provisorische
Vorarlberger Landesversammlung (Parlament), die am mit Bezug auf Punkt
X von US-Präsident Wilsons 14-Punkte-Programm Vorarlberg für selbständig innerhalb
Österreichs erklärt, um sich endgültig von Tiril zu trennen. Am ruft
die provisorische Nationalversammlung in Wien die Republik Deutschösterreich aus,
die sich der "Deutschen Republik" anschliessen soll.
Sofort beginnt ein Komitee, Unterschriften für einen Anschluss Vorarlbergs an die Schweiz zu sammeln; Hauptgrund ist die kritische Ernährungslage der Bevölkerung. Das Komitee legt am die Listen, die von 70% der Stimmberechtigten unterschrieben sind, dem Landesrat (Regierung) vor und fordert die Umsetzung des Bgehrens. Die Landesversammlung beschliesst am , eine Volksabstimmung gemäss der Petition abzuhalten. Österreich und die Alliierten sind dagegen, weil sonst das angestrebte Gleichgewicht in Mitteleuropa gestört worden wäre, der Bundesrat (Schweiz) will nur mit Zustimmung Österreichs und der Alliierten verhandeln. In der Schweiz sind nur die Deutschschweizer katholischen Kreise dafür; Freisinnige, Welsche und Tessiner lehnen ab, weil ein Beitritt Vorarlbergs das Gleichgewicht der Sprachen, Religionen und Parteien verschoben hätte. Endergebnis im Vorarlberger Tagblatt vom . Andere Zahlen lauten auf 47'208 gegen 11'248 Nein. Die Abstimmung ist nicht illegal, weil der Vertrag von Saint-Germain, der sowohl die Aufteilung als auch den Anschluss Österreichs an ein anderes Land in Art. 88 verbietet, erst am in Kraft tritt.
Abstimmungsfrage: | |
Quellen |
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Vollständigkeit | Endergebnis | |
Letzte Änderung |